Die Katastrophe

Am Abend des 11. Dezember 2004 kam es im Steinbruch Steinbergen zu einem massiven Bergrutsch. Ein riesiger, 300 m langer und 50 m breiter Block (Lawine aus etwa einer Million Tonnen Felsen) löste sich vom Kamm des Messingsberg und rutschte in den Steinbruch.

Auf der gegenüberliegenden Südseite des Hanges bildeten sich tiefe Spalten und Risse, der Wald und die Natur wurde geschädigt. Auch damals schloss die NNG die Möglichkeit aus, dass so etwas vorkommen kann.

Selbst als erste Messungen im Jahre 1997 auf den langsam beginnenden Rutsch des Kammes hinwiesen, ging der Abbau weiter.

  

Weg über den Kamm der Messingegge vor ca. 170 J.
Weg über den Kamm der Messingegge vor ca. 170 J.

Imagepflege

der Basalt-Aktien-Gesellschaft, stellvertretend für NNG, wird nun professionell gestaltet.

Die KATASTROPHE könnte jetzt eine CHANCE FÜR DEN NATURSCHUTZ sein!

Herr Dr. Holger Buschmann, jetzt Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen begutachtet auf der Internetseite der Basalt-Aktien-Gesellschaft (Deutschlands größter Betreiber von Hartgestein-Steinbrüchen und Vertriebspartner der NNG) im Schlusswort S. 4:

 

"So könnte sich aus einer anfänglichen Katastrophe eine unschätzbare Naturoase, aus einem Gegeneinander ein Miteinander entwickeln." https://www.basalt-lebensraeume.de/projekte/bergrutsch-steinbergen

  

Klartext-PDF auf NABU Niedersachsen:

https://niedersachsen.nabu.de/imperia/md/content/niedersachsen/hintergrund_zum_bergrutsch_steinbergen.pdf

 

 

Es bleibt eine Katastrophe

 

Diese Fotos auf weserberge.de zeigen den Bergrutsch am Messingsberg vor ca. 20 Jahren

 

Mit Hilfe so genannter “Gutachten” setzten Bodenabbauunternehmer ihre Gewinninteressen gegenüber der Allgemeinheit schonungslos durch.

 

 

Sympathieträger

Was macht Muffelwild in dem Gutachten für die Basalt-Aktien-Gesellschaft?

Das Muffelwild – auch Mufflon oder Muffel genannt – ist eine Wildschafart, die ursprünglich auf Korsika und Sardinien beheimatet war. Sie wurde Anfang letzten Jahrhunderts in Deutschland eingeführt. In unserer Region lebte das Muffelwild seit 1907, damals ein Geschenk des Sultans von Marokko an den deutschen Kaiser, der es im Saupark (Springe) ansiedelte. Muffel benötigen steinigen Boden und die Abwechslung von Gras- und Krautfluren mit schützendem Hochwald, keine rutschenden Hänge wie im Steinbruch Messingsberg. Früher Jagdgebiet des Hauses zu Schaumburg-Lippe. Vermutlich hat man sie von ihrem Schicksal erlöst.

 

Andere sind mit von der Partie: Kröten, Schmetterlinge, Wildkatzen... angeblich alle fühlen sich wohl im Geröll.

 

20 Jahre später


Steinbruch Steinbergen April 2024
Steinbruch Steinbergen April 2024

"Der Steinbruch ist von besonderer Bedeutung für den Naturschutz, befindet er sich doch im Wesergebirge, einer der nördlichsten Ausläufer der deutschen Mittelgebirge. Somit bietet er Arten Lebensraum, die hier ihre nördliche Verbreitungsgrenze erreichen. Der Korallenoolith ist ein Kalkhartgestein und kalkhaltige Böden sind für ihre Artenvielfalt bekannt. Der Steinbruch befindet sich in den nördlichen Hanglagen, während der Südhang von einem mesophilen (mittlere Feuchtigkeit liebend) Waldmeister-Buchenwald in teilweise sehr steilen Lagen bewachsen ist. Hier finden sich seltene Orchideenarten wie beispielsweise das Weiße Waldvöglein. In den Kammlagen befinden sich verschiedene Spalten und Höhlen, die von Fledermäusen, besonders dem Großen Mausohr als Winterquartier genutzt werden. Zudem finden sich auf offenen Felsen Felsbiotope mit besonderen Flechten und Moosarten und besitzt der Uhu in den Steilhängen seinen erfolgreichsten Brutplatz in Niedersachsen... 

...Weitere Kammabbrüche, die aufgrund des instabilen Restkammes vorkommen werden, sorgen für eine dynamische Entwicklung, wie sie auch in natürlichen Bergrutschungsgebieten üblich ist und immer wieder für andere Arten optimale Bedingungen schafft. [Quelle NABU Niedersachsen]

 

Neue Vegetation dient bestenfalls als Sichtschutz. Im verborgenen Winkel nähert sich die Gesteinsgewinnung wieder dem Bergkamm, bis er ihnen vollends vor die Füße rutscht. Zurück bleibt ein Wesergebirge ohne Kammwege, ohne phänomenale Panoramasicht,  eingezäunte, verwüstete und verschandelte Landschaft . . .

 

auch mit Hilfe solcher Gutachten

 

Weste - Rettet-den-Suentel e.V.

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Brigitte Klein

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