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Absage des Info-Abends passt ins Bild

Natürlich gibt es gute Gründe, sich als beklagtes Unternehmen nicht öffentlich zu äußern zu den Steinbruch-Plänen in Hamelspringe. Doch die Absage des Info-Abends passt für Betreiber NNG auch ins Bild der vergangenen Monate, findet NDZ-Redaktionsleiter Christian Zett.

Hamelspringe. Es hätte ein Abend werden können, an dem man sich mal in die Augen schaut und vielleicht sogar ein paar Schritte aufeinander zu macht: die Norddeutsche Naturstein GmbH auf der einen Seite, die in Hamelspringe dort weitermachen will, wo sie vor vielen Jahren aufgehört hat: im großen Stil und im Steinbruch.

Die Gegner des dortigen Hochbetriebs auf der anderen Seite, die Lärm, Staub und Lkw-Verkehr genauso fürchten wie den Wertverlust ihrer Immobilien.

Geht es um Klage-Munition?

 

Und irgendwo mittendrin: die Politik, die - je nach politischer Farbe und persönlichem Empfinden - schwankt zwischen grundsätzlicher Ablehnung, dem Wunsch, das Beste draus zu machen und der Freude über Arbeitsplätze.

 

 

 

Doch jetzt ist das Treffen abgesagt, weil die Gegner gegen Betrieb klagen. Womöglich fürchtet die NNG, beim Infoabend Munition für die Klage zu liefern. Genau weiß man es aber nicht, weil sich das Unternehmen wenig erklärt, schon von Anfang an.

Als die ersten Gerüchte durch den Ort über den Steinbruch-Neustart jagten, mauerte die NNG auf Anfrage der Redaktion lange - wir berichteten schließlich aus anderen Quellen das, was das Unternehmen erst später selbst bestätigte.

Auch gegenüber Anliegern und Teilen der Politik gab es lange kaum Öffentlichkeitsarbeit, es gab niemanden, der sich auf Einladung der Gegner mal zum Erklären nach Hamelspringe traute.

Und jetzt auch keinen öffentlichen Info-Abend. Das passt ins Bild, leider. NDZ 14-03-2025



Tauziehen um Betrieb eskaliert

Die Klage gegen den Steinbruch-Betrieb in Hamelspringe lässt die Lage eskalieren: Die von Stadt und Betreiber NNG geplante öffentliche Info-Veranstaltung ist abgesagt; stattdessen soll es nun interne Absprachen geben.

Hamelspringe. „Vor dem Hintergrund dieser angekündigten Klageerhebung wird es derzeit keine allgemeine Öffentlichkeitsveranstaltung zum Thema der Fortführung des Betriebes im Kalksteintagebau Hamelspringe geben.“

Dieser Satz steht in einem Schreiben an Bürgermeister Dirk Barkowski, mit dem Steinbruch-Betreiber NNG (Norddeutsche Naturstein GmbH) am Mittwoch den geplanten Info-Abend für Bürger und Politiker abgesagt hat.

Grund ist die Klage gegen den Steinbruch-Betrieb in Hamelspringe, die eine Naturschutz-Organisation im Namen der organisierten Steinbruch-Gegner erhebt. In ihren Plänen beirren lassen will sich die NNG dagegen nicht: Statt gemeinsam mit Politik und Bürgern wolle man nun direkt mit der Stadt daran arbeiten, die Belastungen des Kalkabbaus für die Menschen in Hamelspringe zu minimieren, heißt es in dem Brief.

Barkowski sagt, er hätte sich die Möglichkeit für alle Bürgerinnen und Bürger gewünscht, sich über die Pläne zu informieren, müsse aber „die unternehmerische Entscheidung der NNG akzeptieren“, heißt es auch in einem Schreiben an Rat und Ortsbürgermeister.

Politik soll hinter verschlossenen Türen informiert werden 

Barkowski sagt, er plane selbst jetzt eine Info-Veranstaltung für Rat und Ortsräte. Diese soll Ende April stattfinden - allerdings hinter verschlossenen Türen.

Im Schreiben an Barkowski lässt die NNG durchblicken, dass sie bei sich selbst keine Versäumnisse sieht: Der Betrieb werde sich „innerhalb des immissionsschutzrechtlich genehmigten und zuletzt sowohl vom Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim sowie dem Landkreis Hameln-Pyrmont bestätigten Rahmen“ bewegen.

NNG: Alle Grenzwerte eingehalten

Man habe gar eine aktuelle Prognose der Lärm- und Staubbelastung erstellt – sowohl in Sachen Abbau als auch in Sachen Lkw-Verkehr: „Alle Grenzwerte für zulässige Immissionen nach Bundesimmissionsschutzgesetz werden sicher eingehalten.“

Die Schutzgemeinschaft klagt, weil sie die Rechtmäßigkeit der Betriebserlaubnis anzweifelt: Diese wurde seit Jahrzehnten nur verlängert, nicht aber neu ausgestellt.

Bei der Initiative geht man davon aus, dass der sporadische Abbau in den vergangenen Jahren nur dazu diente, diese Erlaubnis nicht erlöschen zu lassen. Die NNG spricht nun aber von einem „punktuellen“ Betrieb, der dazu gedient habe, „Bedarfsspitzen“ auf dem Baustoff-Markt abzudecken.

Wann genau es weitergeht mit dem Kalkstein-Abbau, ist unklar: Man wolle den Betrieb im Steinbruch „im Laufe des Jahres 2025“ fortführen, schreibt die NNG an Barkowski. Dann darf das Unternehmen pro Jahr 340.000 Tonnen Gestein pro Jahr abbauen: Die Gegner des Vorhabens rechnen mit bis zu 120 Lkw-Fahrten pro Tag durch Hamelspringe und die umliegenden Orte. [NDZ] 13.03.2025



NDZ AM März 13, 2025  Steinbruch Hamelspringe: Das steckt hinter der Klage

Die Bürgerinitiative gegen den Steinbruch Hamelspringe macht Ernst: Die Klage soll in diesen Tagen eingereicht werden. Die Vorsitzende Ines Dreyer freut sich über viel Rückhalt aus der Bevölkerung - und verrät, worauf die Klage basiert - und was sie außerdem hoffnungsfroh stimmt.

Hamelspringe. Längst nicht nur Hamelspringe selbst kommen die Unterstützungsaufrufe und Spenden, sagt Ines Dreyer. Sie ist eine von vier Vorsitzenden der Bürgerinitiative „Schutzgemeinschaft Sünteltal“, die seit Bekanntwerden der Pläne, den Steinbruch im Ort wieder hochzufahren, aktiv ist.

Ihr Ziel: den Betrieb zu verhindern, um Schmutz, Lärm und Umweltschäden zu vermeiden - und nicht zuletzt den befürchteten Wertverlust der Immobilien im Ort. Gerade erst hat sich die Schutzgemeinschaft auch organisatorisch neu aufgestellt: Schließlich stand sie gut 14 Jahre nach dem erfolgreichen Kampf gegen eine Aschedeponie im Steinbruch schon kurz vor der Auflösung. Bis die neuen Pläne bekannt worden.

Klage wird durch Spenden finanziert

Nun bildet Dreyer gemeinsam mit Jens Heymann, Thomas Ahlemann, Peter Richardt den neu gewählten vierköpfigen Vorsitz der Gruppe. Gemeinsam mit dem restlichen Vorstand und vielen Helfern soll die Organisation des Widerstands gegen die Pläne von Betreiber „Norddeutsche Naturstein GmbH“ weitergehen.

Im Zentrum: die Klage gegen die Genehmigung, die in diesen Tagen von einem Naturschutzverbund - die Schutzgemeinschaft selbst ist nicht klagefähig - eingereicht werden soll. Finanziert wird der Prozess durch Spenden, „wir haben schon einen größeren Teil eingesammelt“, sagt Dreyer, etwa, um die bisherigen Rechtsanwaltskosten abdecken zu können.

Wie lange dauert der Prozess?

Doch es soll und darf noch mehr werden: Schließlich, sagt Dreyer, wisse man nicht, wie lange und durch wie viele Instanzen die Auseinandersetzung mit den Genehmigungsbehörden am Ende gehen wird. Unter anderem schreibe man jetzt alle gut 300 Personen an, die auf der Internetseite der Stadt eine Petition gegen den Abbau unterzeichnet hatten. Auch eine Hauswurfsendung ist in Planung.

Die Klage, erklärt Dreyer, fuße auf einem bereits öffentlich diskutierten Aspekt: einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts Lüneburg. Das hatte in einem anderen Fall entschieden, es reiche nicht, über Jahre sporadisch Kalk abzubauen, um die entsprechende Genehmigung zu erhalten. Doch genau das, findet die Schutzgemeinschaft, habe die NNG in Hamelspringe getan. Die Behörden sahen das anders - nun setzen die Gegner auf die Justiz.

Dass es mit der Klage nun ernst wird, dürfte auch für ordentlich Stimmung sorgen, wenn die von Stadt und NNG angekündigte öffentliche Versammlung für Politik und Bürger endlich stattfindet. Geplant war das Treffen für März, inzwischen ist von April die Rede: Dort sind allerdings auch die Osterferien. Einen konkreten Termin gibt es nicht, wohl aber einen Plan:

„Wir wollen dort natürlich auflaufen, möglichst mit ganz Hamelspringe“, sagt Dreyer.

Was sie und ihre Mitstreiter ebenfalls positiv stimmt: Aus den Dörfern rund um Hamelspringe und Steinbruch vernimmt sie zunehmend Unterstützung, aber auch Sorgen und Bedenken rund um das Thema Lärm und Lkw-Verkehr: In Beber und Rohrsen etwa geht es um Tempolimits für Lkw, mehrere Orte debattieren über Tempo-Messtafeln.

Ein Auge hat die Schutzgemeinschaft auch auf einen anderen Aspekt: Schon vor einigen Monaten berichtete die Redaktion darüber, dass die NNG mit dem Realverband einen Vertrag abschließen muss. Denn das letzte Stück der Straße zum und vom Steinbruch ist Privatweg in Besitz des Verbands. Und der will sich absichern, bevor dort Lkw-Verkehr im großen Stil (geplant sind bis zu 120 Fahrten am Tag) erlaubt wird. [NDZ]



NDZ AM Februar 15, 2025   Hamelspringe: Steinbruch-Gegner bereiten Klage vor

Eskalation im Kampf um den Steinbruch Hamelspringe: Die Gegner des Abbau-Neustarts bereiten eine Klage gegen die Betriebserlaubnis für Betreiber NNG vor. Wir erklären, wie das funktionieren soll. Und was dahinter steckt.

Hamelspringe. Solidarität haben sie aus der Politik bekommen – doch weder Rat noch Stadt können in dieser Sache etwas entscheiden. Gehör haben sie auch bei den zuständigen Behörden bekommen. Mehr aber auch nicht: Die Genehmigung steht, auch wenn sie in der aktuellen Form schon 30 Jahre alt ist.

IST DAS DER LETZTE STROHHALM?

Jetzt greifen die Gegner des Steinbruch-Betriebs in Hamelspringe nach dem wohl letzten Strohhalm, der ihnen bleibt, um den erneuten Abbau von Kalk im Süntel zu verhindern: Sie ziehen vor Gericht. Eine geplante Klage ist Thema bei der Mitgliederversammlung der „Schutzgemeinschaft Sünteltal“ am Freitag, 21. Februar.

Intern diskutieren die Organisatoren diesen Schritt schon länger. Denn die Hürden sind hoch – nicht nur wegen der Kosten, die eine Klage mit sich bringt. Das Problem: Die Schutzgemeinschaft selbst ist in diesem Fall nicht klageberechtigt gegen die Betriebserlaubnis; seine subjektiven Interessen werden nicht verletzt. Das Gesetz erlaubt aber etwa Umweltverbänden, auch ohne diese Verletzung der Interessen vor Gericht zu ziehen.

SPENDEN SAMMELN FÜR DIE KLAGE

Genau diesen Weg will man in Hamelspringe nun gehen: Übernehmen soll die Klage demnach der Verein Naturschutzpark Lüneburger Heide, zu dem die Schutzgemeinschaft Kontakt hat. Damit der Partner nicht auf den Kosten sitzenbleibt, werden momentan Spenden gesammelt – auch die Schutzgemeinschaft selbst will einen Beitrag leisten: Über den will der Vorstand bei der Versammlung am 21. Februar (19 Uhr, Musikhaus Hamelspringe) abstimmen lassen.

Die geplante Klage dürfte auch für zusätzlichen Zündstoff bei einem für den März geplanten Termin sorgen: Die Norddeutsche Naturstein GmbH (NNG) als Betreiber des Steinbruchs will sich dann öffentlich den Fragen von Politik und Bürgerinnen und Bürgern stellen.

NOCH KEIN TERMIN FÜR FRAGERUNDE

Einen Termin und Ort für die Veranstaltung gibt es aber noch nicht, bestätigt Bürgermeister Dirk Barkowski: „Es ist weiterhin geplant, dass die Veranstaltung im März stattfindet.“

Der Steinbruch soll nach vielen Jahren Pause noch 2025 wieder den Betrieb aufnehmen. Geplant ist der Abbau von bis zu 340.000 Tonnen Kalk pro Jahr.

Gegner fürchten die Folgen von bis zu 120 Lkw-Fahrten pro Tag durch Hamelspringe und die angrenzenden Dörfer, aber auch Lärm, Staub und den Wertverlust ihrer Immobilien. [NDZ]




DEWEZET AM AUGUST 19, 2024

  

Steinbruch-Reaktivierung: Volles Haus beim Info-Treffen in Hamelspringe

 

Seit 14 Jahren ruht der Steinbruch in Hamelspringe - eine trügerische Ruhe, denn schon morgen könnte dort wieder Gestein abgebaut werden. Angekündigt hat die Betreibergesellschaft NNG das für das kommende Jahr. In Hamelspringe formiert sich Protest. Bei einer Info-Veranstaltung wurde aber die die Schwierigkeit, gegen eine bestehende Genehmigung vorzugehen, deutlich . . .



RADIO AKTIV AM SEPTEMBER 28, 2024

Der Rat der Stadt Bad Münder hat sich in seiner Sitzung am Donnerstagabend (26.09.2024) zum Thema Steinbruch in Hamelspringe positioniert. Nach 14 Jahren Stillstand soll dort bald wieder Gestein abgebaut werden. Eine Petition einer Bürgerinitiative hat bereits 100 Schriften gesammelt, die sich gegen einen möglichen Abbau richten. Die Betroffenen befürchten nämlich einen Wertverlust ihrer Immobilien, ein erhöhtes Verkehrsaufkommen durch LKW‘s, Lärm und Schmutz durch Sprengungen. Die beiden Gruppen „Bad Münder kann mehr“ und „ProBürger“ sowie SPD und Grüne, haben sich in einem gemeinsamen Antrag für die Unterstützung der Bürgerinitiative ausgesprochen und fordern eine Prüfung, ob überhaupt das Gestein nach heutigen Kriterien abgebaut werden darf. Dazu Ines Dreyer von der Schutzgemeinschaft Süntel...



In Bad Münder sorgen sich derzeit Anwohner vor Lärm- und Umweltbelastungen, sollte der stillgelegte Steinbruch in Hamelspringe reaktiviert werden. Seit 14 Jahren ist dort kein Gestein mehr abgebaut worden. Jetzt möchte die Norddeutsche Naturstein GmbH im kommenden Jahr Kalkstein für den Straßenbau abbauen.

Nachdem sich eine Initiative gegen den Gesteinsabbau gebildet hat, reagieren nun auch Teile der lokalen Politik. Die Stadtratsfraktion „Bad Münder kann mehr“ fordert von den Genehmigungsbehörden Akteneinsicht. Fraktionsvorsitzender Andre Hillebrand sagte, es gebe ein Informationsdefizit über den letzten Genehmigungsstand für den Steinbruch und welche Auflagen ursprünglich für den Betrieb erteilt wurden. Deshalb erhoffe er sich durch die Aufforderung an das Gewerbeaufsichtsamt und den Landkreis mehr Klarheit.

Er würde sich auch eine offenere Kommunikation des Betreibers wünschen, so Hillebrand weiter.



RADIO AKTIV AM JUL 3, 2024

 

Ärger um Steinbruch Hamelspringe

 

Seit 14 Jahren wird in Hamelspringe kein Gestein im Süntel mehr abgebaut. Nun soll das im kommenden Jahr wieder passieren. Kalkstein soll im Süntel abgebaut werden. Das Material wird für den Strassenbau benötigt. Eine Initiative, die gegen den Abbau im Steinbruch ist, wehrt sich nun gegen die Pläne der Norddeutschen Naturstein GmbH…


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